Traditionellerweise ist die Schule ein Ort der Noten und Bewertung. Mindestens neun Schuljahre lang müssen sich Schüler und Schülerinnen anhören, wie Erwachsene ihre Leistung mit ein paar Zahlen charakterisieren und anschließend im besten Falle wohlmeinend-freundliche, im schlechteren spöttisch-hämische Kommentare abgeben. Meine Lateinlehrerin sagte meistens: „Aus dir wird nie was“, und ich mag sie dafür bis heute… 

Wäre die Lufthoheit des Lehrers nicht schon Schmach genug, so geht es blöderweise im Elternhaus direkt weiter. Im Tabellenkeller wird die Freizeit gekürzt, die Konsole verschwindet im Schrank und der Schreibtisch wird neuer Hauptaufenthaltsort. Nein, Noten und Bewertungen machen nicht immer Spaß, aber sie haben auch ihren Sinn. Denn erst, wenn uns jemand sagt, was wir tun, was die Konsequenzen daraus sind und wie wir wirken, können wir uns selbst hinterfragen.

Dies war der Grund, warum wir uns entschlossen, die Eltern der Schwarze-Heide-Schule nach ihrem Eindruck über das erste Jahr der Schulsozialarbeit zu befragen. Denn ohne dieses Feedback könnten wir unsere Arbeit gar nicht verrichten, vor allem angesichts des Ziels den Spagat hinzubekommen, gleichzeitig sowohl für die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter, als auch für die Eltern und die Schülerinnen und Schüler der Schwarze-Heide-Schule Stütze und Hilfe im Schulalltag zu sein. Und daher ergaben sich im Laufe des Jahres viele Fragen: Kommen unsere Informationen eigentlich an? Und wie wirken wir eigentlich „von außen“ auf jene, die Adressaten unserer Arbeit und Profession sind? Erreichen wir „unsere“ Leute? 
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir einen Fragebogen konzipiert, der 18 Aussagen zur Schulsozialarbeit enthielt und baten die Eltern unserer Schule, diese Aussagen zu bewerten. Thematisch kreisten die Aussagen um die Themen „Kommunikation, Information und Austausch“, „Zusammenarbeit mit den Eltern“ und „Umgang mit den Kindern“, Ziel war es, uns selber durch die Aussagen der Eltern zu „irritieren“ und unser Verhalten und Wirken von den Eltern spiegeln zu lassen, um anschließend aus den Ergebnissen unsere Schlüsse ziehen und unsere Arbeit anpassen zu können. Und es wäre ja auch unfair, wenn unsere Kinder die einzigen wären, die sich dieser Prozedur unterziehen müssten…

Die Fragebögen sind mittlerweile ausgewertet, die Ergebnisse finden Sie hier. Dabei gilt es sich an dieser Stelle für die rege Beteiligung und das gegebene Feedback zu bedanken. Ich hoffe, dass wir unsere Arbeit auch in ihrem Sinne gestalten und dafür ist es wichtig, zu wissen, wie sie das, was wir tun, empfinden. Vielen lieben Dank…