Sie fliegen durch die Lüfte und bekämpfen Verbrechen. Sie werfen mit ihren Händen Flammen, können sich blitzschnell an einen anderen Ort beamen oder schwingen sich von Seil zu Seil, wenn sie ihre Stadt im Blick behalten wollen. Nichts ist vor ihren Augen sicher, kein Bandit kann sich verstecken. Ihre Namen sind „Spider-Man“, „Superman“, „Batman“ oder „Hulk“ und jedes Kind kennt sie, diese übermenschlichen Wesen, die immer da sind, wenn man Hilfe benötigt.


Wirft man einen Blick in die Geschichte, so waren die ersten Superhelden noch konturlose Figuren der Mittel- und Oberschicht, die für Recht und Ordnung einstanden. Erst in der Gegenwart entwickelte sich der Superheld zu dem vielschichtigen Charakter, wie wir ihn heute kennen. Nimmt man zum Beispiel die Figur des „Batman“, so erlebt man in den aktuellen Verfilmungen die Kämpfe, das lange und anstrengende Training, die Selbstzweifel, die Wut und die Hürden, die seinen Weg begleiten. Und sind seine Fähigkeiten auf der einen Seite die Voraussetzung, um helfen zu können, so sind sie andererseits die Last, die er mit sich herumträgt und die ihn von den anderen Menschen unterscheidet und absondert. 

Mit dem „Superhelden-Training“ richten wir uns primär an Erstklässler, denen es aus unterschiedlichsten Gründen etwas schwerer fällt, sich dem Leben im „System Schule“ anzupassen. Innerhalb des Trainings können die Kinder in Kleingruppen die Fähigkeiten eines „Superhelden“ erlernen und sich so nach und nach die Regeln und Gepflogenheiten der Schule zu eigen machen. Die Kinder werden in ihrer Konzentrationsfähigkeit geschult, denn es ist wichtig, dass man sich als „Superheld“ sehr gut konzentrieren kann, um die eigenen Kräfte richtig einsetzen zu können. In Kampf- und Raufspielen erlernen die Kinder anschließend nicht nur das Kämpfen, sondern vor allem den Umgang mit Regeln und bemerken so, dass „gegeneinander kämpfen“ in erster Linie „miteinander kämpfen“ bedeutet, da beide sich an die Abmachungen halten müssen, um überhaupt einen Kampf austragen zu können. Und in einer weiteren Phase des Trainings können die Kleinen dann ihre Teamfähigkeit in Kooperationsspielen beweisen, denn was wären zum Beispiel die „Fantastischen Vier“ ohne ihren Zusammenhalt und das Wissen der Mitglieder, dass man sich immer auf seine Mitstreiter verlassen kann?

Eine kleine Broschüre, welche die Struktur, den Ablauf und den Inhalt des „Superhelden-Trainings“ beschreibt, können Sie hier einsehen. 

An dieser Stelle möchten wir uns übrigens ganz besonders bei Frau Puy-Brill bedanken, die mit ihrem Fachwissen maßgeblich zur Strukturierung und der inhaltlichen Gestaltung dieses Trainings beigetragen hat. Vielen Dank für die vielen, vielen tollen Ideen und ein lautes „Hey-ha-ge-nu-nu!“… (sie versteht schon, was ich meine ;)…)